Alternative für Deutschland | Bundesparteitag in Stuttgart | 30. April bis 1. Mai 2016

PRÄAMBEL

MUT ZU DEUTSCHLAND. FREIE BÜRGER, KEINE UNTERTANEN.
Wir sind Liberale und Konservative. Wir sind freie Bürger unseres Landes. Wir sind überzeugte Demokraten.

Zusammengefunden haben wir uns als Bürger mit unterschiedlicher Geschichte und Erfahrung, mit unterschiedlicher Ausbildung, mit unterschiedlichem politischen Werdegang. Das geschah in dem Bewusstsein, dass es an der Zeit war, ungeachtet aller Unterschiede, gemeinsam zu handeln und verantwortungsbewusst zu tun, wozu wir uns verpflichtet fühlen. Wir kamen zusammen in der festen Überzeugung, dass die Bürger ein Recht auf eine echte politische Alternative haben, eine Alternative zu dem, was die politische Klasse glaubt, uns als „alternativlos“ zumuten zu können.

Dem Bruch von Recht und Gesetz, der Zerstörung des Rechtsstaats und verantwortungslosem politischen Handeln gegen die Prinzipien wirtschaftlicher Vernunft konnten und wollten wir nicht länger tatenlos zusehen. Ebenso wollten wir nicht länger hinnehmen, dass durch das Regime der EURO-Rettung längst überwundene Vorurteile und Feindseligkeiten zwischen den europäischen Völkern neu aufbrechen. Daher haben wir uns dafür entschieden, Deutschland und seinen Bürgern in allen Bereichen eine echte politische Alternative zu bieten.

Als freie Bürger treten wir ein für direkte Demokratie, Gewaltenteilung und Rechtsstaatlichkeit, soziale Marktwirtschaft, Subsidiarität, Föderalismus, Familie und die gelebte Tradition der deutschen Kultur. Denn Demokratie und Freiheit stehen auf dem Fundament gemeinsamer kultureller Werte und historischer Erinnerungen. In der Tradition der beiden Revolutionen von 1848 und 1989 artikulieren wir mit unserem bürgerlichen Protest den Willen, die nationale Einheit in Freiheit zu vollenden und ein Europa souveräner demokratischer Staaten zu schaffen, die einander in Frieden, Selbstbestimmung und guter Nachbarschaft verbunden sind.

Wir setzen uns mit ganzer Kraft dafür ein, unser Land im Geist von Freiheit und Demokratie grundlegend zu erneuern und eben diesen Prinzipien wieder Geltung zu verschaffen. Wir sind offen gegenüber der Welt, wollen aber Deutsche sein und bleiben. Wir wollen die Würde des Menschen, die Familie mit Kindern, unsere abendländische christliche Kultur, unsere Sprache und Tradition in einem friedlichen, demokratischen und souveränen Nationalstaat des deutschen Volkes dauerhaft erhalten.

Unsere Ziele werden Wirklichkeit, indem wir den Staat und seine Organe wieder in den Dienst der Bürger stellen, so wie es der im Grundgesetz geregelte Amtseid aller Regierungsmitglieder vorsieht:

„Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde.“

In diesem Sinne geben wir uns das nachfolgende Grundsatzprogramm.

1. Demokratie und Grundwerte

Als freie Bürger treten wir ein für direkte Demokratie, Gewaltenteilung und Rechtsstaatlichkeit sowie soziale Marktwirtschaft, Föderalismus, Familienförderung und die gelebten Traditionen deutscher Kultur. In der Nachfolge der beiden Revolutionen von 1848 und 1989 artikulieren wir mit unserem bürgerlichen Protest den Willen, die nationale Einheit in Freiheit zu vollenden und ein Europa zu schaffen, dessen souveräne demokratische Staaten einander in Frieden, Selbstbestimmung und guter Nachbarschaft verbunden sind.

Volksabstimmung nach Schweizer Vorbild
Parteienfinanzierung dem Verfassungsrecht anpassen
Freie Listenwahl und freies Mandat
Direktwahl des Bundespräsidenten durch das Volk
Einführung eines Straftatbestandes der Steuerverschwendung

2. Europa und EURO

Wir stehen für die Freiheit der europäischen Nationen von fremder Bevormundung. Rechtsstaatliche Strukturen, wirtschaftlicher Wohlstand und ein stabiles, leistungsgerechtes Sozialsystem gehören in die nationale Verantwortung. Wir wollen in Freundschaft und guter Nachbarschaft zusammenleben. Wir lehnen die „Vereinigten Staaten von Europa“ ebenso ab wie eine EU als Bundesstaat, aus der kein Austritt mehr möglich ist. Unser Ziel ist ein souveränes Deutschland, das die Freiheit und Sicherheit seiner Bürger garantiert, ihren Wohlstand fördert und seinen Beitrag zu einem friedlichen und prosperierenden Europa leistet.

Europa darf kein zentralistischer Bundesstaat werden
Kompetenzen an die Nationalstaaten zurückgeben
Volksabstimmung über den Euro
Nein zur Bankenunion

3. Innere Sicherheit und Justiz

Wir wollen den Rechtsstaat stärken und dem Recht wieder zu einer konsequenten Durchsetzung verhelfen. Die AfD fordert daher einen „sicherheitspolitischen Befreiungsschlag“, um den Schutz der Bürger an erste Stelle zu setzen.

Polizei stärken und Strafjustiz verbessern
Weisungsfreie Staatsanwälte und unabhängige Richter
Angriffe auf Amtspersonen härter bestrafen
Opferschutz statt Täterschutz
Waffenrecht muss nicht verschärft werden
Organisierte Kriminalität nachhaltig bekämpfen
Deutsche Grenzen schützen

4. Außen- und Sicherheitspolitik

Wir treten dafür ein, sich in innere Angelegenheiten anderer Staaten nicht einzumischen. Die AfD vertritt eine Außenpolitik, die darauf verpflichtet ist, die Interessen Deutschlands zu wahren.
Als eine weltweit anerkannte Nation und als drittgrößter Beitragszahler der Vereinten Nationen fordern wir für Deutschland einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat.

Nato nur als Verteidigungsbündnis
Besseres Verhältnis zu Russland
Keine europäische Armee
Wehrpflicht wieder einsetzen
Entwicklungshilfe

5. Arbeitsmarkt und Sozialpolitik

Bundesagentur für Arbeit auflösen und kommunale „Jobcenter“ aufwerten
Mindestlohn beibehalten
Kinder und Erziehungsleistung bei sozialer Sicherung sowie Rente berücksichtigen
„Aktivierende Grundsicherung” führt zu Arbeit, die sich lohnt
Pflege durch Angehörige aufwerten

6. Familien und Kinder

Bekenntnis zur traditionellen Familie als Leitbild
Mehr Kinder statt Masseneinwanderung
Diskriminierung der Vollzeitmütter stoppen
Willkommenskultur für Neu- und Ungeborene

7. Kultur, Sprache und Identität

Die AfD will den Einfluss der Parteien auf das Kulturleben zurückdrängen, gemeinnützige private Kulturstiftungen und bürgerschaftliche Kulturinitiativen stärken. Die aktuelle Verengung der deutschen Erinnerungskultur auf die Zeit des Nationalsozialismus ist zugunsten einer erweiterten Geschichtsbetrachtung aufzubrechen, die auch die positiven, identitätsstiftenden Aspekte deutscher Geschichte mit umfasst.

Deutsche Leitkultur statt Multikulturalismus
Die deutsche Sprache als Zentrum unserer Identität
Der Islam gehört nicht zu Deutschland
Für eine zeitgemäße Medienpolitik: Rundfunkbeitrag abschaffen

8. Schule, Hochschule und Forschung

Forschung und Lehre in Freiheit und als Einheit
Wieder Diplom, Magister und Staatsexamen – keine “Gender-Forschung” mehr
Unser Schulsystem: Stark durch Differenzierung

Im Einzelnen fordern wir:

9. Einwanderung, Integration und Asyl

Deutschland ist aufgrund seiner geografischen Lage, seiner Geschichte, Bevölkerung und dichten Besiedelung kein klassisches Einwanderungsland. Es ist notwendig, zwischen politisch Verfolgten und Kriegsflüchtlingen einerseits und irregulären Migranten andererseits zu unterscheiden. Die AfD setzt sich daher unter anderem für die Umsetzung folgender Maßnahmen ein:

  • Vollständige Schließung der EU-Außengrenzen.
  • In der Herkunftsregion von Flüchtlingsbewegungen, wie z.B. Nordafrika, werden Schutz- und Asylzentren in sicheren Staaten eingerichtet. Erst nach Anerkennung eines Schutzgrundes wird die sichere Reise nach Deutschland ermöglicht.
  • An allen deutschen Grenzen, an denen derzeit (noch) ungeregelte Einwanderung stattfindet, sind strenge Personenkontrollen einzuführen, um illegale Grenzübertritte zu verhindern.
  • Das individuelle Asylgrundrecht soll durch die grundgesetzliche Gewährleistung eines Asylgesetzes ersetzt werden. Das Asylrecht darf nicht länger als ein Vehikel der Masseneinwanderung missbraucht werden.
Schluss mit Fehlanreizen und falscher Nachsicht
Keine direkte Einwanderung in die Sozialsysteme

Zum Inhalt

10. Wirtschaft, digitale Welt und Verbraucherschutz

Zentrale Prinzipien unserer wirtschaftspolitischen Leitlinien sind Eigentum, Eigenverantwortlichkeit und freie Preisbildung. Internationaler Handel ist die Grundlage unseres Wohlstands und des friedlichen Miteinanders. Wirtschaftliche Sanktionen halten wir grundsätzlich für falsch.
Jegliche Übertragung von Souveränitäts- und Hoheitsrechten in Freihandelsabkommen auf Sonderschied-gerichte ist abzulehnen. Die AfD lehnt daher Handelsabkommen grundsätzlich ab, wenn diese intransparent und nicht öffentlich sowie ohne Beteiligung des Bundestages verhandelt werden, ohne ausgewogene Interessenwahrung der beteiligten Parteien gestaltet sind und unzulässig in nationales Recht eingreifen. Aus diesen Gründen werden von uns auch die geplanten Handelsabkommen TTIP, TISA und CETA abgelehnt.

Bürokratie abbauen, staatliche Subventionen reduzieren und Mittelstand stärken
Quelloffene Software und sichere Kommunikation als Bürgerrecht
Langlebige Produkte und Prüfung auf Schadstoffe vor Zulassung
Keine Privatisierung gegen den Willen der Bürger – Trinkwasser schützen

11. Finanzen und Steuern

Wir treten für ein einfacheres und gerechteres Steuersystem ein, das mit niedrigen Steuern vor allem Mittel- und Geringverdiener finanziell entlastet.

Gerechte Steuern durch AfD-Stufentarif und Obergrenze für Steuern bzw. Abgaben
Familiensplitting einführen
Wettbewerb nationaler Steuersysteme erhalten – Bankgeheimnis wiederherstellen
Staatsschulden planmäßig tilgen
Bargeldnutzung muss uneingeschränkt erhalten bleiben
Geldsystem überdenken, Gold heimholen

12. Energiepolitik

Klimaschutzpolitik: Irrweg beenden, Umwelt schützen
Energieeinsparverordnung und Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz abschaffen
Bioenergie: Subventionen beenden, Vorrangeinspeisung einstellen
Kernenergie: Alternativen erforschen – bis zur Umsetzung Laufzeitverlängerung

13. Natur- und Umwelt, Land- und Forstwirtschaft

Wir wollen eine intakte und vielfältige Natur erhalten. Eine gesunde Umwelt ist die Lebensgrundlage für alle Menschen und zukünftigen Generationen. Naturschutz darf nicht zu Lasten der Menschen gehen. Es muss aber im Meer genau wie zu Lande auch Gebiete geben, in denen die Natur völlig sich selbst überlassen bleibt. Sogenannte Nullnutzungszonen sichern das Überleben von vielen seltenen Pflanzen- und Tierarten.

Unkontrollierten Ausbau der Windenergie stoppen
Tiere sind fühlende Wesen
Gentechnik und Saatgutvielfalt
Landwirtschaft: Mehr Wettbewerb, weniger Subventionen
Fischerei, Forst und Jagd: Im Einklang mit der Natur

14. Infrastruktur, Wohnen und Verkehr

Nach jahrelangen substanzgefährdenden Einsparungen im Bereich der Infrastruktur ist ein massiver Investitionsstau eingetreten. Bei den anstehenden Aufgaben hat der Werterhalt Priorität vor der Modernisierung und dem Neubau.

Öffentlich-Privat-Projekte: Transparenz statt Lobby
Straßen- und Schienennetz: Substanz erhalten
Freie Nutzung der Verkehrsmittel ohne Schikanen
Eine Perspektive für den ländlichen Raum
Wohnungspolitik

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